Bei den diesjährigen Fränkischen Meisterschaften in Ansbach haben auch Spieler des SC Uttenreuth teilgenommen. Jaskirat Gill Singh aus unserer Schülermannschaft errang im Herrendoppel U22 (unter 22 Jahre) den vierten Platz; Bodo Stöbel und Jagraj Gill Singh schlugen sich im Einzel und Doppel O40 wacker. Den größten Erfolg fuhr aber Dirk Rösler ein. Er wurde Erster im Herreneinzel O60 und damit Fränkischer Meister bei den Über-60-Jährigen. Über seinen Weg dorthin hat er einen launigen Bericht verfasst:

Dirk Rösler
„Nun habe ich den Salat. Nach langer langer Zeit hatte ich mich aufgerafft und wieder bei einer Badminton-Meisterschaft mitgespielt. Die Folgen sind weitreichend. Noch am Turniertag erreichte mich eine WhatsApp unseres engagierten Medienwarts mit der Bitte um einen Bericht für die Webseite und für unsere Vereinszeitung. Nun sitze ich vor meinem PC und bin schon froh, dass ich mich für eine Form entschieden habe – und zwar für die Ich-Form und einen vielleicht etwas anderen Stil.
Im Allgemeinen sind Meisterschaften nicht gut besucht, da im KO-System gespielt wird und man als Durchschnittsspieler typischerweise in Runde 1 ausscheidet und gleich wieder nach Hause fahren darf. Nun gibt es allerdings eine Besonderheit für mich als schon älteres Semester. Bei Meisterschaften wird in Altersklassen gespielt und da ich jetzt endlich 60 geworden bin, kann ich O60 spielen – und bin in diesem Segment nun nicht mehr Durchschnittsspieler, sondern könnte mir durchaus eine Runde 2 vorstellen. Deshalb und nur deshalb habe ich mich angemeldet.
Allerdings wurde mir gleich beschieden, dass O60 mangels Teilnehmer wahrscheinlich nicht ausgespielt werden könne und ich O50 spielen müsse – wieder Durchschnittsspieler, wieder nur Runde 1 – also war ich drauf und dran, meine Meldung zurückzuziehen. Das Problem war allerdings, dass ich schon meinem Doppelpartner vom TSV Lauf zugesagt hatte. Also fuhr ich doch mit unserem kleinen Trupp Uttenreuther Badmintonspieler zur Fränkischen Meisterschaft. Dort angekommen, war ich selbst dann positiv überrascht, dass die Disziplin Herreneinzel O60 mit fünf Teilnehmern doch noch zustande kam. Mit dem Ende, dass ich tatsächlich nach einem freundschaftlichen Endspiel gegen meinen Doppelpartner als Fränkischer O60-Meister feststand. Im Herrendoppel O50 waren wir in Runde 1 gescheitert, obwohl wir den Hauch einer Chance im zweiten Satz verspürt hatten, aber nicht wahrnehmen konnten, weil das Licht blendete, unsere Bälle meist ins Aus flogen und überhaupt das Glück mit dem Gegner war. Die freundliche Turnierleitung hat dann noch auf Wunsch von vier älteren Herren nachträglich ein Herrendoppel O60 mit zwei teilnehmenden Doppeln angesetzt. Hier konnten wir dann wieder brillieren und hatten diesmal das Glück auf unserer Seite – mit dem Resultat, dass wir den Gegner in einem unterhaltsamen Spiel besiegen konnten. So sind wir dann auch quasi Fränkischer O60-Meister im Herrendoppel geworden.
Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass die guten O60-Spieler sich bei O50 gemeldet hatten, um anspruchsvollere Spiele zu haben. So hat zum Beispiel mein ehemaliger Vereinskollege von der SGS Erlangen Rolf Rüsseler – achtfacher Deutscher Meister – den Titel in O50 errungen, obwohl er zu den ältesten Teilnehmern des Turniers zählte. Thomas Herttrich und Friedhelm Fricke wurden Meister im Herrendoppel O50, obwohl beide bei den Deutschen Meisterschaften in O60 spielen und sich dort häufiger den Meistertitel sichern konnten.
Angespornt durch meinen Doppelpartner Engelbert Burg werde ich nun bei den Bayerischen Altersklassenmeisterschaften mitmachen. Wenn es dort gut läuft, werde ich auch für die Südostdeutschen Meisterschaften melden und dann um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft kämpfen – Platz acht reicht. Das bedeutet nun etwas mehr Training und weniger Bequemlichkeit… mal sehen, wo mich das hinführt. Fortsetzung folgt.“
Dirk Rösler